Saturday, November 04, 2006

was bisher geschah...

25.10.2006:

ich fange einfach heute mal an, unser auswander-abenteuer schriftlich festzuhalten.
ab heute passiert das dann in echtzeit, die ereignisse bis heute beschreibe ich jetzt mal rückblickend.
vor ein paar jahren haben wir das erste mal von der greencard-lottery gehört.
amerika war schon immer unser traum und die greencard-lottery die einzige möglichkeit, diesen traum verwirklichen zu können.

also haben wir 2004 das erste mal mitgemacht, ohne uns wirklich gedanken darüber zu machen, was wir tun würden, wenn wir wirklich gewinnen sollten.
natürlich hatten wir nicht gewonnen. erstens gewinnen wir eh nie was und zweitens schon gar net bei sowas „großem“.

2005 haben wir dann wieder mitgemacht, über „the american dream“ eine agentur, die einem mit rat&tat zur seite steht (
www.theamericandream.de ), sogar für ein paar euros billiger als im vorjahr (treuerabatt).


es war der 10.06.2006, ich lag noch im bett, es war handerwerksmesse (eine veranstaltung, bei der die ortsansässigen handwerker ihre dienstleistungen präsentieren – wir waren also auch vertreten: KELM Ausbeulcenter GmbH;
www.ausbeul-profi.de ), meine mutter kam also zum babysitten (amy war nicht mal einen monat alt), timo ließ sie rein, brachte dabei direkt die post mit hoch. er kam ins schlafzimmer gestürmt und meinte iwas von
„ich hab gewonnen“…
“was hast du gewonnen? warum redest du so viel am frühen morgen?!“.
ich bin aufgestanden, hab den brief kurz überflogen, aber auch nicht wirklich was davon aufgenommen und damit war das thema erstmal erledigt. wir mussten ja in die stadt, unseren stand aufbauen. meine mutter hatte natürlich was davon mitbekommen und fragte nach „was habt ihr gewonnen? usa? wollt ihr das jetzt wirklich machen?“. ich wusste ja selber noch gar net, was alles auf uns zukommt und tat das so ab „ich weiß net. irgendwann vielleicht mal und ne gc verfällt ja net.“.

also haben wir uns nach dem wochenende erstmal intensiv mit den unterlagen beschäftigt.
wir hatten nicht die greencard direkt gewonnen, sondern die möglichkeit uns um eine zu bewerben. laut TAD werden meisten mehr gewinner benachrichtigt als tatsächlich greencards (ca. 55.000) vergeben werden, das resultiert daraus, dass sich erfahrungsgemäß meistens ca. nur die hälfte der benachrichtigten gewinner (ca. 110.000) zurückmelden.

wir hatten auch einen haufen formulare dabei, die wir zurück in die usa schicken mussten, das sollte innerhalb der nächsten 6 wochen passieren.
ich hatte ja schon n bissl respekt vor diesen ganzen anträgen, immerhin war das ja alles hochoffiziell an die us- behörden zu schicken. wow.
irgendwie hatten wir immer noch die ruhe weg und haben ganze 5 wochen gebraucht, um die sachen richtig auszufüllen, fotos machen zu lassen und die benötigten kopien mitzuschicken (wir hatten in der zwischenzeit geheiratet und ein kind bekommen, also mussten wir die jeweiligen urkunden mitschicken, damit wir alle einen antrag auf die greencard stellen konnten).

dann machten wir uns natürlich so unsere gedanken, ob wir das wirklich wollen, was wir da wollen, wo wir hinwollen usw. wir studierten alles, was irgendwie mit usa, auswandern usw. zu tun hat. da haben wir einige interessante und hilfreiche internetseiten gefunden.
vor allem haben wir uns mal umgeguckt, wo wir uns den vorstellen könnten zu leben.
was kennt man so? californien oder florida. ich wollte gerne nach californien, aber da war ich ziemlich alleine mit meiner meinung. also gut, dann florida. es gibt eine seite, auf der man sich jede stadt der usa anzeigen lassen kann mit den dazugehörigen statistiken wie crimerate, einkommen, alter, lebenshaltungkosten, wetter usw (
http://www.city-data.com ). aber die sagte uns auch, dass florida erstmal zu teuer und völlig überlaufen ist. also gingen wir ein wenig weg von florida und kamen auf south carolina.
vielleicht jetzt nicht der bekannteste staat der usa, aber nah an florida, nah am meer, klimatisch unseren vorstellungen entsprechend (im sommer schön warm, zwar gibt es im winter auch kalte temperaturen, aber keinen bzw kaum schnee) und für uns auch sehr wichtig: in charleston ist die größte autoauktion, bei der an einem tag in der woche bis zu 50.000 autos versteigert werden, gleichzeitig ist in charleston der zweitgrößte seehafen der ostküste, der hauptumschlagsplatz für autoexport/import. und wer timo kennt, weiß: ohne autos geht GAR NICHTS!


eine kleine stadt namens „goose creek“ sagt uns auf den ersten blick zu. den daten nach sollten wir uns da mal näher umschauen. es ist eine kleine, beschauliche stadt, in perfekter lage zur metropole charleston, nahe dem marion nationalpark, ca. 25 meilen vom meer. immerhin kommen wir von einem kleinen dorf mit ca. 16.000 einwohnern, selbst köln wär für uns ein kulturschock.


natürlich ist das alles noch sehr theoretisch, aber in so einem riesenland scheint die auswahl ja fast unmöglich groß, sodass es irgendwie hilft, einen ersten anhaltspunkt zu haben, auch wenn das nur auf unserer internetrecherche basiert. unsere aktivierungsreise wird uns erstmal in diese gegend führen. (aktivierungsreise = nach dem termin im konsulat bekommt man - wenn alles gut geht - einen umschlag und die pässe zugeschickt. in dem umschlag sind wichtige dokumente, die man aber auf keinen fall öffnen darf, sondern innerhalb von 6 monaten nach erhalt in die usa bringen muß. d.h. bei der ersten einreise bekommt man "nur" einen stempel in den pass, gibt die unterlagen beim immigration officer ab, damit wird die greencard dann erst aktiviert. aber hier bekommt man sie immernoch nicht ausgehändigt, sie wird dann an die angebene us-adresse versandt.) dann werden wir uns näher umsehen und endgültige entscheidungen treffen.

was uns auch sehr geholfen hat, war das forum der greencard-gewinner von the american dream. Hier kann man haufenweise erfahrungsberichte lesen, man findet wirklich viele hilfreiche tipps (an die man nie im leben denken würde) und vor allem merkt man, dass man net alleine mit seinem vorhaben ist, und dass viele andere das auch schon geschafft haben; das macht doch iwie mut.

dort haben wir dann auch erfahren, dass man frühestens 6 wochen nach abschicken der unterlagen mal in kentucky anfragen könnte, ob diese denn tatsächlich eingegangen sind. wir hatten sie ganz normal per post abgeschickt und im forum konnte man immerwieder lesen, dass viele diese per ups und dergleichen auf den weg gebracht hatten und so die sendung nachverfolgen konnten. wir hatten nicht mal einschreiben o.ä. gemacht. aber als wir dann die meldung hatten, dass alles angekommen sei, waren wir sehr erleichtert und warteten ungeduldig auf unsere einladung zum interview.

mittlerweile waren wir ja schon etwas mehr „experten“, wir haben die case# 1563 (von den o.g. ca. 100.000 benachrichtigten gewinnern), damit sollte man ziemlich vorne dabei sein. und da die interviews ab oktober stattfinden sollten, konnten wir es natürlich kaum erwarten.
am 19.10.2006 (donnerstag) war es dann soweit. endlich der große umschlag aus kentucky!!


ich hab direkt timo in der firma angerufen und erstmal ein paar minuten small talk gehalten, bis ich meinte
„hol mal deinen kalender bitte. der 21. november was ist das für ein tag?“
„ein dienstag. wieso?“
„was hast du da für termine?“
„gar keine“
„dann streich den tag mal“
„wieso?“
„weil wir da nach frankfurt müssen.“
„ECHT? COOOOOOOOOOOL!!!!!!!!!!!“

(timoeditmodus an: das hört sich wenig begeistert an. in wirklichkeit war es ganz, ganz anders. ich habe mich unendlich gefreut und war den ganzen tag total excited! mehr noch, ich konnte keinen gedanken zu ende denken, mich keine sekunde konzentrieren und an arbeit war schon gar nicht zu denken. bis zu diesem moment hatte ich nicht wirklich daran geglaubt eine einladung zu bekommen. wie kristina schon geschrieben hat, wir haben noch nie was gewonnen und ich konnte es einfach bis zu diesem moment nicht glauben.
ich musste mich noch einige stunden gedulden und konnte dann endlich den menschen anrufen, der uns auf das greencardgewinnspielprogramm der amis gebracht hatte. er lebt und arbeitet in canada und bei ihm war es 6h früher. ich habe ihn trotzdem aus dem bett geschmissen und wir haben 2 stunden über künftige pläne geplaudert. er freut sich riesig, vor allem weil er auch niemanden kennt, der beim gewinnspiel wirklich gewonnen hat.
timoeditmodus aus)


am freitag ging es dann schon los, polizeiliches führungszeugnis beantragen, kopien beglaubigen lassen, beim arzt den impfpass abgeben und 15€ p.P. für eine impfberatung bezahlen.

jetzt kommen die nächsten schritte, wir haben am 09.11.2006 unseren arzttermin in dortmund, vorher müssen wir noch zum hausarzt, die impfungen machen lassen, die unterlagen noch kopieren und beglaubigen lassen, vielleicht doch noch n wisch von der bank besorgen.
heute leihen wir uns die digicam von stefan und sonni und machen unsere eigenen passfotos, damit wir net wieder 30 eus dafür bezahlen müssen. Die bestellen wir dann online (
www.fotopostonline.de ) für 2,99 p.P.

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